Dienstag, 29. Oktober 2013

Bilder einer Ausstellung #3

Dieses neue Projekt gibt es hier bei Barbaras Welt. Schaut doch mal vorbei oder macht mit!

Die Interpretation von Kunst kann immer nur subjektiv sein. Was der Künstler mit seinem Werk ausdrücken will, oder was Kunstverständige hineininterpretieren, ist für mich zunächst nur am Rande interessant.
Ein Kunstwerk muss mich ansprechen, und wenn ich einen Bezug zu meinem Leben und meiner Haltung erkennen kann, dann ist es spannend, dann berührt und bereichert es mich, und ich habe es für mich verstanden.
Und ich nehme mir die Freiheit, Kunst auch negativ zu bewerten oder abzulehnen.


Heute:                                                           Salvador Dali
Meine Wahl:                                              "The Elephants"

 
Dali war in meiner Jugend DER Künstler überhaupt. Surrealismus, Zeit der (harmlosen) Drogen und der "mit 17 hat man noch Träume-Generation". Wer kennt aus dieser Zeit nicht die zerfließenden Uhren! Heute kann ich persönlich mit den meisten seiner Werke nicht mehr viel anfangen, meine Welt hat sich inzwischen ja völlig verändert. Bei meiner Suche bin ich aber doch noch fündig geworden.

Die Elefanten:

Ich liebe die warme, aktive Farbe Rot sowieso. Hier sehe ich sie eher als Warnung, denn die Welt steht schon in Flammen. Die eigentlich sehr schwerfälligen Elefanten haben spinnendünne Beine. Sie haben erkannt, dass es an der Zeit ist, unsere Spuren und Fußabdrücke auf diesem Planeten so gering wie möglich zu halten anstatt alles niederzutrampeln. Diese Beine wie Stelzen tragen ein ungeheures Gewicht ohne einzubrechen. Sie zeigen, dass eine Veränderung möglich ist, selbst unter für unseren Verstand unmöglichen Bedingungen. Es gibt immer eine Lösung, nicht nur im Traum.

Und wie man ja u.a. bei der Tsunami-Katastrophe gesehen hat, haben die Tiere noch diesen Urinstinkt für Gefahr, und obwohl das bekannt ist, verlassen wir uns lieber auf technische Anlagen, die im Fall des Falles dann aber versagen. Der Mensch ist und denkt oft so klein und will es einfach nicht wahrhaben.

Mein Vorschlag für #4:    Joan Miro

1 Kommentar:

  1. Guten Morgen, Sabine!

    Beim Elefanten-Bild bin ich während meiner Suche auch verweilt. Ich konnte mich mit den spindeldürren Elefanten-Beinchen aber nicht anfreunden. Nun, nachdem ich deine Interpretation gelesen habe, kann ich das Bild mit "deinen Augen" betrachten. Das ist sehr spannend. Und abgesehen davon: Eine Interpretation, die mir gut gefällt.

    In der Schule, da mussten wir auch Bilder interpretieren. Hätte ich damals schon getraut, sie mit "meinen Augen" zu betrachten, dann hätte ich den Zugang zur Kunst vielleicht schon früher gesucht. Ich ging damals davon aus, dass es DIE (objektive) Interpretation gibt. Und die fand ich einfach nie. Das war keine schöne Erfahrung.

    Ich hoffe, dass die Kunstlehrer und -lehrerinnen heute merken, wenn ihre Schülerinnen und Schüler mit Elefantenfüssen durch die Kunstwelt trampeln. :-)

    Mit lieben Grüssen aus der Schweiz
    Barbara

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