Mittwoch, 2. September 2015

Bilder einer Ausstellung - September



Dieses Projekt gibt es hier bei Barbaras Welt. Schaut doch mal vorbei oder macht mit!

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Xenia Hausner


Die Künstlerin malt häufig Portraits und Frauenfiguren, die in irgendeiner Beziehung zueinander stehen. Sie befasst sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen und schaut dabei sozusagen hinter die Kulissen. 
Sie ist nicht an der Oberfläche, sondern an den inneren Befindlichkeiten der dargestellten Personen interessiert, die sie dann durch ihren subjektiven Blick, sehr farbig und großformatig, zum Ausdruck bringt.

Sie sagte in einem Interview (http://www.freundevonfreunden.com/de/interviews/xenia-hausner/):

..."Aber irgendwie ist es bei mir so, dass ich die Leute animiere mich anzusehen und dann bohre ich mich da rein. Mehr ist das nicht. Man muss nicht immer alles durchanalysieren. Das ist wichtig für Kunsthistoriker, ich erzähle hier aber aus der Perspektive der Macherin und da interessiert mich einfach der direkte Blickkontakt und das hineinwühlen in eine innere Befindlichkeit. Das ist in der Fotografie ja genauso. Ich brauche kein Portrait, ob das jetzt in der Fotografie oder in der Malerei ist, das nur die äußere Landkarte abbildet. Interessant wird es nur durch die Interpretation, ansonsten könnte ich auch zum Passautomaten gehen. Ob die Interpretation ein Fotograf oder ein Maler vornimmt ist dabei wurscht. Es geht um eine innere Befindlichkeit, die ich durch meinen subjektiven Blick aufgreife und die durch meinen inneren Kaffeefilter rinnt. "...

Das genau macht für mich die Faszination der Bilder aus. Die Figuren schauen einen unverwandt an, und man kann sofort ihre Stimmung nachvollziehen. Sie werden beim Betrachten lebendig.

Gewählt habe ich das Bild "Cage People". Die Perspektive ist sehr selten und für die dargestellte Szene genau passend.
In Hong Kong leben die Menschen teilweise in Metallhütten, wie Käfige, von knapp 2 m². Unvorstellbar so zu leben, und aktuell wird man mit Menschen konfrontiert, die noch weniger besitzen als das. Muss man da nicht zwangsläufig demütig und dankbar für unseren Wohlstand sein?

Cage People

Mein Vorschlag für Oktober: Henri Manguin

1 Kommentar:

  1. Guten Morgen, Sabine,

    dieses Mal habe ich mit meiner Wahl fast bis zum allerletzten Moment gewartet. Nun habe ich mich entschieden. Es fiel mir nicht leicht.

    Wenn ich dein Bild betrachte und weiss, dass es Menschen gibt, die noch weniger haben, dann werde ich "hässig" (wütend). Und, wenn ich von Italien nach Hause komme und quasi am Dorfeingang ein Wahlplakat sehe, auf dem "Asylflut und Islamisierung sttoppen" steht, dann frage ich mich ernsthaft, wo die Menschlichkeit bestimmter Leute geblieben ist.

    Zum Glück beweisen ganz vuele Menschen, dass es sie noch gibt.

    Mit lieben Grüssten
    Barbara

    AntwortenLöschen