Donnerstag, 23. April 2015

Ich hätte da mal 4 Fragen #4

Sunny hat sich wieder eine neue Aktion ausgedacht :-) Jeden Donnerstag gibt es bei ihr 4 Fragen nach dem Motto: Was ich immer schon mal über andere Blogger wissen wollte, und jetzt traue ich mich zu fragen.... 
Alle Antworten sind natürlich freiwillig. Man kann auch selbst Fragen vorschlagen!
Schaut doch mal rein!
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Schon wieder eine Woche rum...Und Sunny sind die Fragen noch nicht ausgegangen...:-)
Heute aktuell zum Welttag des Buches.

1.  Lehrer haben es oft nicht leicht mit Büchern für den Deutschunterricht. Welche davon hast du verflucht und welches gefressen?

Verflucht habe ich Goethe. Zu der Zeit hatten wir eine gefühlt 80 jährige, strenge Deutschlehrerin. Sie hieß auch noch Fräulein Ratio. Passte wie die Faust aufs Auge (oder auf Goethe J). Vor gar nicht langer Zeit hab ich auf einer langen Autofahrt Goethes "Wahlverwandschaften" als Hörbuch gehört, und fand es sensationell. Ich glaube, solche Werke erschließen sich sowieso oft besser als Hörspiel als durch gelesenen Text. Mir jedenfalls. 
Fräulein Ratio hat dann das Zeitliche gesegnet, was für uns ein Segen war, denn dann bekamen wir eine junge Lehrerin. Ich erinnere mich, dass ich ein Referat über Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“ gehalten habe, wofür ich eine 1+ bekommen habe. Klares Erfolgserlebnis! Und die Gedichte von Ernst Jandl fand ich toll. Ja, ich war eben damals schon ein bisschen da, da, da… J. Dadaismus fand ich sehr kreativ. 

 2.  Bücher beflügeln die Fantasie. Welche Figur hat dich so fasziniert, dass du gerne direkt ins Buch springen würdest, um für eine Weile die Rolle zu tauschen?

Dann wäre ich gerne der Schafsmann bei Haruki Murakami ("Tanz mit dem Schafsmann"). Sowas zwischen Traum und Realität. Dahinter zu kommen fasziniert mich immer wieder. Was ist real, gibt es überhaupt DIE Realität, oder ist alles ein Traum?
Die Botschaft des Schafsmannes lautet jedenfalls: "Tanzen. Immer weiter tanzen, solange die Musik spielt." Das gefällt mir.

3.  Märchen sind zumeist grausam und passen eigentlich nicht mehr in die Kindererziehung der heutigen Zeit. Warum glaubst du, werden sie dennoch bis heute gern als Gute-Nacht-Geschichte verwendet?

Märchen waren früher ja Geschichten für Erwachsene, mit deren Hilfe das Wissen der vorherigen Generationen, aber auch Meinungen, Politisches, Soziales, die Sicht auf die Gesellschaft, und auch Regeln etc. weitergegeben wurden.  
Erst die Gebrüder Grimm haben Märchen auf Kinderniveau gebracht. Diese sind bis heute das, was wir als Märchen bezeichnen. Generationen sind damit aufgewachsen, und die landläufige Meinung, dass das niemandem geschadet hat, kann ich persönlich nicht teilen, sind diese doch sehr moralisch und pädagogisch aufbereitet. Ich kann mich gut erinnern, dass ich als Kind lange nicht begriffen habe, dass ein Märchen ein „gutes“ Ende nimmt. Die eingesperrten Kinder bei Hänsel und Gretel haben mich immer aufs Neue in Angst und Schrecken versetzt, auch wenn ich längst das Ende kannte. Wahrscheinlich hab ich es noch nicht mal äußern können, und die Erwachsenen haben es nicht gemerkt. Jedenfalls ist niemand jemals darauf eingegangen. Das hatte dann wohl auch zur Folge, dass ich meinem Sohn solche Märchen nicht vorgelesen habe.  Es gab dafür andere Geschichten, oft auch selbst ausgedachte. Die hatten auch durchaus das Zeug die Phantasie anzuregen, in eine andere Welt abzutauchen, und vor allen Dingen, Kommunikation, Aufmerksamkeit, gemeinsam verbrachte Zeit und Präsenz, eine wichtige Funktion des Geschichtenerzählens, zu erfüllen.

 4. Bestsellerlisten? Tipps aus der Buchhandlung von Buchblogs oder von Freunden? Wie wirst du auf Bücher aufmerksam, die du dir kaufst oder leihst?

Wie schon mal an anderer Stelle erwähnt, kommen Bücher meistens zu mir, als umgekehrt. Fast immer durch Empfehlungen von Freunden, oder auch schon mal durch interessante Artikel oder Berichte, die grade zu meinen aktuellen Interessen passen. Ich hab auch nicht so einen hohen Verschleiß an Büchern, dazu hab ich oft wegen meiner anderen Aktivitäten gar nicht genug Zeit. 


3 Kommentare:

  1. Ich glaube das es einfach nicht jeden Lehrer gegeben ist einen guten Deutschunterricht zu halten. Selbst spannende Fächer werden so oftmals langweilig.
    Auch ich lese oftmals Bücher die Freunde mir empfehlen. Oder wir tauschen. Dann ärgert man sich auch nicht ganz so... wenn das Buch den Erwartungen entspricht.
    lg

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  2. Hallo Sabine,

    da,da wundere ich mich jetzt erst einmal kein bisschen. Aber Goethe, wie du ja nun selbst sagst, war schon ein Genie seiner Zeit. Nicht nur seinen schriftstellerische Leistungen sondern auch die in Medizin und in Sachen Reisen sind ja wirklich herausragend für jene vergangene Zeit. Deine Lehrerin spukt jetzt sozusagen als Form von Fräulein Rottenmaier in alt durch meinen Kopf ;-). Haruki Murakami ist der Autor mit den sehr bunten Covern, oder? Ich gestehe, dass ic bisher kein Werk kenne.
    Oh je, da hast du ja mit Hänsel und Gretel ne Nummer weg. Aber auch hier muss ich sagen, ich wäre nicht darauf gekommen, dass Kinder sich durch den Vorlauf zum Happy-End so gruseln können. Ich werde das bei etwaigen Enkelkindern nochmal durchdenken. Bevor die Märchen so "verharmlost" wurden von den Grimms, muss es da ja wirklich zur Sache gegangen sein. Ich habe das mal in einer sehr interessanten Doku verfolgt. Buchempfehlungen von Freunden sind wegen der hohen Treffer Quote von gefällt mirs die besten ♥

    Liebe Grüße
    Sandra

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  3. Tanz mit dem Schafsmann kenne ich gar nicht, da muss ich doch gleich mal schauen gehen, was dahinter steckt :)

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